Begehrter Macho - Zweites Buch (German Edition) by Natascha Schwarz

Begehrter Macho - Zweites Buch (German Edition) by Natascha Schwarz

Autor:Natascha Schwarz [Schwarz, Natascha]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
veröffentlicht: 2017-03-29T23:00:00+00:00


17. Kapitel

Beim Frühstück fragte Mahmud Lisa, ob sie einen Übersetzer für seine Geburtsurkunde gefunden habe. Lisa wollte ihm nicht eingestehen, dass sie vollkommen vergessen hatte, danach zu suchen. „Ich kümmere mich nachher gleich darum“, sagte sie ausweichend. „Was machst du heute?“

Mahmud biss in sein Käsebrötchen. „Ich werde mich wieder mit meinem Kommissionär treffen. Wir werden über die Inneneinrichtung unseres Ladens und die Zusammenstellung der Waren sprechen. Auch ein paar vertragliche Details sind noch nicht klar. Soll ich auf dem Rückweg vom Libanesen etwas Fleisch mitbringen? Dann könnten wir heute Abend zusammen kochen.“

„Gern. Kannst du auch Gemüse besorgen? Vor allem Möhren für Milan. Reis müsste noch da sein.“

In dem Moment, wo sie das ausgesprochen hatte, fiel ihr ein, dass sie am Abend wieder ihren Volkshochschulkurs haben würde.

„O, das hätte ich beinahe vergessen. Ich habe heute Abend wieder Arabisch-Kurs, ich werde gar nicht da sein. Kannst du auf Milan aufpassen oder soll ich Eleonore Bescheid sagen? Die passt normalerweise auf Milan auf, wenn ich in der Volkshochschule bin.“

Mahmud schaute sie verärgert an. „Lass ihn doch heute mal ausfallen! Schließlich kannst du auch bei mir Arabisch lernen, Habibi.“

„Klar, aber es ist nicht dasselbe. Wenn ich einen Kurs verpasse, komme ich nicht mehr richtig mit. Ich will mich nicht blamieren. Ohnehin habe ich, seitdem du da bist, noch nicht einmal in mein Buch geschaut oder Vokabeln geübt. Hausaufgaben muss ich auch noch machen.“

„Na gut, wenn du meinst.“

„Vielleicht sind wir alle ja schon etwas früher zu Hause, dann können wir vorher noch kochen und essen.“

„Mhmmmm.“

Lisa hob Milan aus seinem Stühlchen und ging mit ihm ins Bad. Aus der Küche hörte sie Geschirrklappern. Jetzt hatte sie Mahmud wieder verärgert. Warum war das Zusammenleben nur so schwer?

Zum Abschied drückte sie Mahmud einen Kuss auf den Mund. „Bis später, Habibi“, flüsterte sie und verschwand mit Milan auf dem Arm im Auto.

„Habibi, Habibi“, krähte dieser und freute sich über das neue Wort, das er gelernt hatte.

Im Büro angekommen, sichtete, löschte und beantwortete Lisa, wie immer, zuerst die eingegangenen Mails und schaute sich die Post an, die ihr Eleonore Wittstuhl auf den Tisch gelegt hatte. Als die Sekretärin wegen der Abendbetreuung fragte, wurde Lisa bewusst, dass sie von Mahmud keine explizite Zusage erhalten hatte. Womöglich hatte er vor, den Abend außerhalb zu verbringen, nur, um ihr eins auszuwischen. Gleichzeitig erschrak sie bei dem Gedanken. Was traute sie dem Vater ihres Sohnes noch alles zu?

Auf ihre Frage, ob er aufpassen könne, hatte er sich eigentlich nicht richtig geäußert. Sie beschloss, ihm eine Nachricht zu schreiben und noch einmal zu fragen. Seine Antwort kam prompt: Inshallah! Das durfte doch nicht wahr sein! Konnte der Kerl nicht, wie hierzulande üblich, mit Ja oder Nein antworten. In ihrem Fall mit Yes oder No? Lisa wusste, dass Inshallah - So Gott will - alles heißen konnte und oft sogar für völlig unwahrscheinliche Sachen benutzt wurde. Damit hielten sich die Muslime alle Optionen offen. Sie hatten ihren guten Willen bekundet, ihre Hoffnung geäußert, der Rest lag in Allahs Hand. Dieser Glaube an das Vorherbestimmte im Leben



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.